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Shu Lea Cheang, Sarah Ciston, Ariana Dongus, Magda Tyzlik-Carver und Matteo Pasquinelli

OK. oskar: symposium | Machines of Seeing: AI between Cultural Critique and Artistic Appropriation 
19. August 2023 / 14–18 Uhr CEST

Shu Lea Cheang, selfportrait; Sarah Ciston. (c) Paige Zangoglia; Ariana Dongus, (c)Kristina Kast; Magda Tyzlik-Carver.


Maschinen-Sehen: Künstliche Intelligenz zwischen kultureller Kritik und künstlerischer Aneignung


70 Jahre nach der Gründung der „Schule des Sehens“ fragt das Symposium, wie sich Maschinen-Sehen auf unseren Sehsinn auswirkt. Die Erweiterung der menschlichen Kreativität, Unterstützung der Wahrnehmung, Produktion neuer Bilder, Texte und Sounds: Künstliche Intelligenz wird derzeit mit ihren Möglichkeiten wie Unzulänglichkeitengesellschaftlich diskutiert. Dabei ist eine Angst vor der Übernahme von menschlichen Fähigkeiten und Aufgaben sehrpräsent und damit verbunden eine einseitig abwertende Darstellung techno-politischer Zusammenhänge. Wird KI als mögliches Werkzeug in einer krisendurchsetzten Welt gesehen, stellen sich neue Verbindungen zwischen Technologie, und einem kritischen Materialismus her, der auch das Sehen und damit mögliche Weltanschauungen befragt.


Aus künstlerischer Perspektive untersucht das Symposium kreative und forschende Prozesse: Wie erfassen wir dietechnische Ko-Evolution von Wahrnehmung und Kreativität? Welches Kunstverständnis bringen diese Entwicklungen hervor?


Mit Shu Lea Cheang (Künstlerin, Taiwan/Frankreich), Sarah Ciston (Mellon PhD Fellow Media Arts and Practice, University of Southern California und Künstlerin, USA), Ariana Dongus (Medienwissenschaftlerin und KI-Forscherin, Deutschland),  Magda Tyzlik-Carver (Associate Professor of Digital Communication and Culture, Aarhus University, Dänemark) und Matteo Pasquinelli (Professor für Medienphilosophie an Karlsruhe University of Art and Design)

Programm
14 Uhr Begrüßung
Sophie Goltz (Direktor, Sommerakademie) und Maximilian Lehner (Assozierter Kurator, Sommerakademie)

14:30 Uhr Biases in Künstlicher Intelligenz 
Sarah Ciston (Mellon PhD Fellow Media Arts and Practice, University of Southern California und Künstlerin, USA) im Gespräch mit Ariana Dongus (Medienwissenschaftlerin und KI-Forscherin, Deutschland)

15:30 Uhr Zukünfte Künstlicher Intelligenz und Daten 
Shu Lea Cheang (Künstlerin, Taiwan/Frankreich) im Gespräch mit Magda Tyzlik-Carver (Associate Professor Digitale Kommunikation und Kulture, Aarhus University, Dänemark)

16:30 Uhr Pause
17 Uhr What Kind of Intelligence is Artificial Intelligence? Towards a Sociogenic Theory of Automation
Matteo Pasquinelli (Professor Medienphilosophie, Karlsruhe University of Arts and Design, Deutschland)
Shu Lea Cheang„Meine Arbeit zielt darauf ab, Geschlechter, Genres und Handlungsstrukturen neu zu definieren. Meine Praxis des Gender-Hackings, das Genres beugt, stellt die bestehenden Handlungsmechanismen und die strukturellen Grenzen der Gesellschaft in Frage. Ich baue eine soziale Schnittstelle mit transgressiven Plots und einem offenen Netzwerk, die eine öffentliche Beteiligung ermöglicht. Ich schaffe vernetzte Installationen und Multiplayer-Performances in einem partizipatorischen Stegreifmodus. Ich entwerfe Sci-Fi-Erzählungen in Drehbüchern und Kunstwerken. Ich möchte ein neues Kinogenre begründen, die queere Sci-Fi.“

Sarah Ciston (they/them) entwickelt kritisch-kreative Werkzeuge, um intersektionale Ansätze in das maschinelle Lernen einzubringen. Kürzlich von der Gesellschaft für Informatik zum AI Newcomer ernannt, ist sie AI Anarchies Fellow an der Akademie der Künste, Mellon Fellow in Media Arts and Practice an der University of Southern California und Associated Researcher am Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft sowie Autorin von A Critical Field Guide to Working with Machine Learning Datasets aus dem Knowing Machines Forschungsprojekt. Zu Sarahs Projekten gehören eine interaktive NLP-Datenbank zum "Umschreiben" des inneren Kritikers und ein Bot, der versucht, Online-Frauenfeinden den Feminismus zu erklären. Sie leiten das Creative Code Collective, eine studentische Gemeinschaft zum gemeinsamen Erlernen des Programmierens unter Verwendung zugänglicher, interdisziplinärer Strategien.

Ariana Dongus ist Forscherin auf dem Gebiet der kritischen künstlichen Intelligenz. Seit Juli 23 Research Fellow am Lehrstuhl für Digitale Kulturen bei Prof. Halpern. Im Jahr 2021 wurde sie vom Bundesbildungsministerium und der Gesellschaft für Informatik als AI-Newcomer ausgezeichnet. Bis zu diesem Sommer koordinierte sie an der HfG die von Prof. Pasquinelli gegründete Forschungsgruppe KIM. Indem sie die Überschneidung von Biometrie, kolonialen Vergangenheiten, neuen Formen der Arbeit und maschineller "Intelligenz" erforscht, trägt sie zu einer Kritik der heutigen digitalen Ökonomien bei. Sie hat Workshops und Vorträge im In- und Ausland gehalten, z.B. bei Ars Electronica, transmediale, PACT Zollverein, Hochschule der Künste Bern, Shanghai Ming Contemporary Art Museum, der Ljubljana Biennale of Graphic Arts, dem European Media Art Festival, Haus der Kunst München oder dem Goethe Institut Montreal.

Magdalena Tyżlik-Carver ist Kuratorin, Forscherin und Theoretikerin, die das Konzept des posthumanen Kurierens einsetzt, um zu untersuchen, wie Computerkultur und Daten die täglichen Lebenspraktiken beeinflussen. Ihre aktuelle Forschung in den Projekten Fermenting Data und Curating Data konzentriert sich auf die Entwicklung partizipatorischer Methoden für Datenpraktiken jenseits von BigTech-Extraktivismus und expansiver Infrastrukturpolitik, wobei sie auch die Art und Weise untersucht, wie Wissenspraktiken und -systeme mitentwickelt werden. In ihrer Lehre und Forschung stützt sie sich auf trans*feministische Werte und Ansätze, um zu untersuchen, wer unter welchen Bedingungen Zugang zu Technologie und Daten hat. Zu ihren jüngsten kuratorischen Projekten gehören die Ausstellungen Fermenting Data: Aarhus8000-8220 (2021) und Screenshots: Desire and Automated Image (2019). Magdalena ist außerordentliche Professorin für Digitale Kommunikation und Kultur im Fachbereich für Digitales Design und Informationsstudien an der Universität Aarhus und assoziierte Forscherin am Centre for the Study of the Network Image der London South Bank University.

Matteo Pasquinelli ist Professor für Medienphilosophie an der University of Arts and Design Karlsruhe, Deutschland. Er ist Autor von The Eye of the Master: A Social History of Artificial Intelligence (Verso Books, 2023).