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Flaka Haliti und Markus Miessen

Geographies of In-Betweeness
30. Juli 2021 / 19–20 Uhr CEST

Flaka Haliti, Ausstellungsansicht
Watchu expect me to do when I lose my cool?, 2020, Ausstellungsansicht. Foto: Ulrich Gebert (courtesy der Künstlerin und Deborah Schamoni)


Markus Miessen im Gespräch mit Flaka Haliti über die nebulöse Politik konstruierter Identitäten, Ambiguität und den Ansatz des Umwegs als Widerstand. In englischer Sprache, Dokumentation via Facebook: https://www.facebook.com/110014290615/videos/365955225242374

Flaka Halitis künstlerische Praxis umfasst Mischtechniken, Bildhauerei und Rauminstallationen mit einem dezidiert ortsspezifischen Ansatz. Aneignung und Neuanordnung finden sich in all ihren Arbeiten wieder, wodurch neue ästhetische Muster entstehen. Haliti betont veränderte Wahrnehmungen auf visueller Ebene sowie konzeptionelle Methoden und setzt sich auf diese Weise mit politischen Reflexionen und geopolitischen Fragen auseinander. Vermittelt durch das Sinnliche und durch visuelle Felder werden territoriale Grenzen und Mächte, wie zum Beispiel nationale Grenzen oder die Bestimmungen von Zusammenschlüssen wie der UN oder der Europäischen Union verhandelt. Wichtig ist, dass ihre Arbeiten sich ständig mit der Sprache der Identitätskonstruktion auseinandersetzen, um deren Kategorisierungen von Geschlecht oder Nationalität zu durchbrechen, während sie den Umweg als Handlungsplan des Widerstands einführt. Indem Haliti Zwischenzustände in Anspruch nimmt, hinterfragt sie darüber hinaus humanistische Perspektiven und deren Autoritätsüberrepräsentation und Abstraktion. Dies geschieht nicht nur auf einer visuellen Ebene, sondern auch in einem konzeptionellen Ansatz durch politische Strategien. Ihre Praxis fungiert als ein Dialog zwischen den Begriffen der Abschaffung und der Aneignung. Ersterer lehnt den Standard und die Forderungen des Ordnungssystems ab, während zweiterer eine Anpassung daran vornimmt. Damit eröffnet sie ein Feld für Gegenpoetik als ein fortwährendes Dazwischen innerhalb eines dialektischen performativen Raums.

Markus Miessen (*1978) ist Architekt, Autor, und Professor an der Universität Luxemburg. Er promovierte bei Eyal Weizman am Goldsmiths College. In der Vergangenheit lehrte er an der AA (London), hatte Professuren an der Städelschule (Frankfurt) und der University of Southern California (Los Angeles) und der HDK-Valand Academy of Art & Design (Göteborg) inne, und war Harvard Fellow (Cambridge). Neben einer Vielzahl von Publikationen ist er der Autor von The Nightmare of Participation (2010) und Crossbenching (2016) und Herausgeber (mit Zoë Ritts) von Para-Platforms (2018). Sein Architekturbüro konzentriert sich auf institutionellen Raum und „spaces of assembly“, arbeitet in enger Kollaboration mit Künstlern wie Hito Steyerl und Flaka Haliti und ist u.a. mit der Rekonzeptualisierung der Räume des Gropius Baus Berlin betraut worden. www.studiomiessen.com
Flaka Haliti und Markus Miessen
Flaka Haliti und Markus Miessen
Foto Haliti: Alexandra Bertels
Foto Miessen: Christian Werner