Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Lade Veranstaltungen

Gürsoy Doğtaş

Invite Yourself: solidarity between migration and curation
19.–31. August 2024

Gürsoy Doğtaş
Cihangir Gümüştürkmen, GOLDEN BOY, 2011 (Schuhe).
Philipp Gufler, Quilt #46 (Zeki Müren) [mit Gürsoy Doğtaş] 2021.
Credit: Maison Zeki Müren, Foto: Frank Stolle

[Slider oben]
Exil, Marta Herford, Foto: Besim Mazhiqi


Medien
Kuratieren


Ort
Festung Hohensalzburg


Unterrichtssprache
Englisch (Lehrender spricht auch Deutsch)


Mitzubringen sind
Laptop/Tablet, Papier, Stift


Voraussetzungen
Keine


Maximale Anzahl der Teilnehmenden
20


Teilnahmegebühr
670 Euro (ermäßigt 495 Euro)


Wer spricht in Ausstellungen: Wer mit wem, wer über was? Diese Frage ist in Zeiten kultureller Spaltung aktueller denn je. Gleichwohl begleitet sie die Curatorial and Exhibition Studies von Anbeginn an. Hier setzt der Kurs an und fokussiert auf autobiographischer Recherche als Teil kuratorischer Praxis und solidarischer Strategien. Aus (post-)migrantischer Literatur bestens bekannt, lernen Studierende Selbstermächtigungspraktiken in der bildenden Kunst und ihren Archiven kennen.


Aufgewachsen als Kind von „Gastarbeiter*innen“ in Deutschland, arbeitet Gürsoy Doğtaş seit vielen Jahren als Gastkurator für Kunstausstellungen, Festivals, Veranstaltungen. Der Begriff des „Gastes“ aus der Zeit des deutschen Anwerbeabkommens (1955) hat sich mit dieser kulturellen Aneignung gewandelt, ist unter anderen Vorzeichen auf eine kuratorische Praxis übergegangen. Kulturelle Institutionen haben mehrere Generationen von Menschen mit Migrationsgeschichte verfehlt, sei es in ihrem Programm, als Publikum oder als Personal. Mit diesen zu arbeiten, heißt, den Schmerz anzuerkennen und gleichzeitig Alternativen aufzuzeigen.


Gegen institutionalisierte Erinnerungsformen und deren Leerstellen formiert sich Widerstand, wird Solidarität artikuliert. Aus dieser Perspektive schauen wir in die Archive der Migration und entwickeln Strategien der Anteilnahme und Recherche für Künstler*innen, die bis heute im institutionellen Mainstream kaum bekannt sind. Wie lassen sich diese mit den antirassistischen Kämpfen der sogenannten Gastarbeiter*innengeneration oder aktuell Geflüchteten verbinden? Wie lebt dieses Erbe in heutigen kulturellen Bündnissen weiter? Welche Rolle nehmen wir als Kurator*innen und Kulturarbeiter*innen ein?


Anhand von historischen und aktuellen Ausstellungen lernen Studierende ihre eigene Rolle als Gast oder Gastgeber*in zu reflektieren sowie migrantisches situiertes Wissen in Ausstellungen, Festivals oder anderen kulturellen Programmen für oftmals weiß-normierte Kunstinstitution zu übersetzen. Wie kann ich als „Ethnolog[*in] meiner selbst“ (Annie Ernaux) die ausgrenzenden Strukturen des Kunstbetriebs erkennen, benennen und ablehnen? Im Kurs lernen wir von anderen Akteur*innen, Initiativen für Minderheiten, solidarischen Bewegungen und vor allem voneinander. Der Kurs beinhaltet eine Reise nach Wien, um verschiedene Archive der Migration und Ausstellungen zu besuchen.


 

Gürsoy Doğtaş arbeitet para-kuratorisch an den Schnittpunkten von Institutionskritik, strukturellem Rassismus und Queer Studies. Neben zahlreichen Ausstellungen kuratierte er ebenso das Symposium Public Art: Das Recht auf Erinnern und die Realität der Städte in Nürnberg (DE)(2021). 2022/23 lehrte er als Gastprofessor am Institut für Kunst in Kontext an der Universität der Künste Berlin, von 2020-23 forschte er an der Universität für angewandte Kunst Wien.


Kuratierte Ausstellungen: 
2024 There is no There There, Museum für Moderne Kunst (MMK), Frankfurt am Main (DE). Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen?, Museum Marta Herford, Herford (DE). 2023 Gurbette Kalmak / Bleiben in der Fremde, Taxispalais, Innsbruck (AT).

Ausgewählte Artikel:
Gürsoy Doğtaş, Am Ende der Redekur, in: The Words of the Arty Class (https://thewordsoftheartyclass.com/Gursoy-Dogta-1)
Gürsoy Doğtaş, Sinister Pop. Essay on Andy Warhol’s “Mustard Race Riot”, Museum Brandhorst, München (https://www.museum-brandhorst.de/en/essays/sinister-pop-guersoy-dogtas/#)
Gürsoy Doğtaş, James Baldwin in Istanbul: Art and Activism in Exile, 18 March 2022, in: Contemporary & (https://contemporaryand.com/magazines/james-baldwin-in-istanbul-art-and-activism-in-exile/)


 
Gürsoy Dogtas
Foto: privat