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Extractive Landscapes

Eine Ausstellung von Sammy Baloji
Sammy Baloji, Untitled, 2018
Untitled, 2017, Patronenhülsen aus Kupfer, verschiedene Größen, Ausstellungsansicht in der Galerie Art & Essai, Rennes (FR), 2018


Wie bildet sich Geschichte in Landschaft ab? Wie zeugt ein Objekt von seinen Verwandlungen und wie werden diese sichtbar? Sammy Balojis Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Geschichte in Artefakte und Landschaften einschreibt. Sie zeigt Spuren des Bergbaus in der Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo. Geologische Karten werden zu abstrakten Kompositionen, wenn sie von ihren Legenden getrennt werden. In der abstrahierten geometrischen Zeichnung eines rohen Minerals ist seine ursprüngliche Gestalt nicht mehr zu erkennen. Fotografien zerklüfteter Landschaften lassen nur indirekt auf Körper schließen, die hier gearbeitet haben. Sogar kupferne Patronenhülsen können widerstandslos als Blumenvasen zur Dekoration verwendet werden. Die konkreten historischen Lebensbedingungen und Arbeitsprozesse in der Bergbauregion werden so unsichtbar gemacht. Die Gewalt globaler Wertschöpfungsketten, die hier am Werk ist, verliert sich in durchaus verführerischen Bildern und Objekten, die ihren Ursprung negieren.

Die Spuren des Bergbaus in Salzburg sind in der Landschaft und im Reichtum der Stadt bis heute deutlich zu sehen. Ohne Parallelen zu suggerieren, lädt die Ausstellung die BesucherInnen zu einer aufmerksamen Betrachtung von Landschaften ein, und fragt, wie Bilder und Objekte von ihrer Herkunft zeugen.

Am 31. Juli wird Sammy Baloji mit Lotte Arndt in der Ausstellung ein Kunstgespräch führen.

Eine Ausstellung von Sammy Baloji
kuratiert von Lotte Arndt und Simone Rudolph

Ausstellungsdauer
25. Juli–17. August 2019

Öffnungszeiten
Montag–Freitag 14–18 Uhr
Samstag–Sonntag 11–15 Uhr
Feiertage geschlossen

 
Sammy Baloji, 1978 geboren, aufgewachsen in Lubumbashi (CD), einem Zentrum der Rohstoffgewinnung und ihrer kolonialen, postkolonialen und zeitgenössischen Verwicklungen. In seinen Fotografien und Installationen lässt er Realität und Repräsentation aufeinanderprallen, um gegenwärtige und vergangene Spannungen zum Vorschein zu bringen. Er durchforstet Archive, sucht in Architektur und Landschaft nach Spuren der Sozialgeschichte und klopft den Körper auf Erinnerungsspuren und Zeugnisse der Machtausübung ab. Er ist Mitbegründer der Picha Encounters bei der Biennale de Lubumbashi.

Einzelausstellungen
2018 A blueprint for toads and snakes, Framer Framed, Amsterdam. 2016–2018 Sammy Baloji & Filip de Boeck – Urban Now: City Life in Congo, WIELS, Contemporary Art Center, Brüssel; Open Society Foundation, New York, NY (US); The Power Plant, Toronto (CA); Galerias Municipais/EGEAC, Lissabon. 2014 Hunting and Collecting: Sammy Baloji, Mu.Zee, Ostende (BE).

Gruppenausstellungen
2018 Congo Stars, Kunsthaus Graz, Graz (AT). 2017 documenta 14, Athen & Kassel (DE). 2016 Why not ask again, 11. Shanghai Biennale, Shanghai (CN). 2015/16 La vie moderne, 13. Biennale de Lyon, Lyon (FR). 2015–17 Senses of time: video and film-based works of Africa, Smithsonian National Museum of African Art, Washington D.C.; LACMA, Los Angeles (CA). 2015 All the world’s futures, 56. Biennale di Venezia, Venedig (IT).