Clémentine Deliss
Organs and alliances (Organe und Allianzen)
11. August 2018 / 15 Uhr CEST
Basierend auf kuratorischer Arbeit in Armenien im Jahr 2016 und neueren Forschungen in Paris und Leipzig (DE), geht diese Präsentation dem Stoffwechsel künstlerischer Allianzen nach und der Rolle, die das Printorgan darin spielt. Die Druckmaschine Heidelberger Tiegel ist wie der allgegenwärtige Peugeot 404 in jedem urbanen Umfeld von Jerewan bis Dakar zu finden. Sie war weltweit ein historisch wichtiger Generator von Kommunikationsakten im Dienst von Kolonialismus, Emanzipation und Mobilisierung. Wie die Heidelberger Tiegel so steht auch das (Print-) Organ weiterhin für eine subkutane Ästhetik des Widerstands, in der individuelle wie kollektive Ideen und Identitäten jenseits der ökonomischen und digitalen Teilung codiert werden.
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Clémentine Deliss ist Kuratorin, Verlegerin und Kulturhistorikerin. Sie studierte zeitgenössische Kunst und semantische Anthropologie in Wien, Paris und London, und promovierte am SOAS der Universität London. 2016 initiierte und kuratierte sie das Dilijan Arts Observatory, ein Treff en zu transdisziplinärer Feldarbeit in Armenien. Die Ergebnisse sind bis Ende August 2018 in der Ausstellung Hello World am Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen. Von 2010 bis 2015 leitete sie das Welt kulturen Museum in Frankfurt am Main (DE). Von 2002 bis 2009 betrieb sie die transdisziplinäre Future Academy mit Studierendenforschungszellen in der ganzen Welt. Sie produzierte das bei der documenta 10 (1997) und 12 (2007) in Kassel (DE) präsentierte nomadisierende KünstlerInnen und SchreiberInnen organ Metronome, hatte Gastprofessuren in Frankfurt am Main, Oslo und Edinburgh (GB) inne und ist gegenwärtig Gastprofessorin an der École Nationale Supérieure d’Arts in Paris Cergy und Gast wissenschaftlerin am Institut National de l’Histoire de l’Art in Paris.