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Die Ausstellung Sebastian im Traum trägt den Titel eines Gedichts von Georg Trakl. Radziszewski spekuliert in dem Geburtshaus (heute Forschungs- und Gedenkstätte) des österreichischen Dichters über mögliche Geschichten und fehlende Artefakte in dessen Archiv. Der Künstler rekontextualisiert dabei seinen Film MS 101 (2012) über eine imaginäre Begegnung zwischen dem Dichter sowie dem Philosophen Ludwig Wittgenstein und dessen Geliebten David Pinsent. Der Philosoph kam 1914 als österreichischer Soldat nach Krakau, wo er Trakl treffen wollte, der dort als Sanitätsleutnant stationiert war. Da dieser kurz vor seiner Ankunft im Lazarett verstarb, bleibt nur die Imagination, welcher Anziehung ihrer Begegnung zugrunde lag. Die Portraitierten dieser erfundenen Ménage-à-trois bilden mit der Ikone queerer Bewegungen, dem Heiligen Sebastian, eine Ahnengalerie homoerotischer Geschichten und deren potenzieller Auslassung im Lesen der Archive.
Der Künstler Karol Radziszewski (*1980, Białystok) widmet sich in seinen Recherchen und Arbeiten queeren Persönlichkeiten, um Leerstellen und Brüche in kanonisierten Geschichten insbesondere in Osteuropa zu identifizieren. Bekannt ist er auch als Herausgeber des DIK Fagazine (seit 2005) und als Gründer des Queer Archives Institute in Warschau (2015). Die Ausstellung Sebastian im Traum in der Galerie Kunst im Traklhaus präsentiert seine Arbeiten erstmals in Österreich.
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