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Sammy Baloji / Lotte Arndt

Jagen & Sammeln
22. Juli–3. August 2019

Sammy Baloji
Sammy Baloji, Ohne Titel, Kupfer Patronenhüllen, verschiedene Größen, 2017, Ausstellungsansicht Galerie Art & Essai, Rennes, 2018


Ausgebucht!

Medien
Alle Medien


Ort
Festung Hohensalzburg

Unterrichtssprache
Englisch (die Lehrenden sprechen auch Französisch, Deutsch, Swahili, Lingala und Spanisch)

Mitzubringen sind
Persönliche Arbeitsmaterialien (was auch immer das sein mag)

Voraussetzungen
Neugierde und Interesse daran, im Umfeld Salzburg zu arbeiten

Maximale Anzahl der Teilnehmenden
20

Teilnahmegebühr
€ 950,– (€ 710,–)

Dieser zweiwöchige Kurs wendet sich an alle, die sich für postkoloniale Theorie und Praxis interessieren, an Kunstschaffende, KuratorInnen, KunsthistorikerInnen, AnthropologInnen, TheoretikerInnen, Studierende und ein breiteres Publikum.

Die Teilnehmenden werden sich aktiv mit der Erforschung postkolonialer Spuren in der Gegenwart befassen. Von besonderem Interesse werden sowohl Landschaften als auch Museen als Träger von Geschichte(n) sein. Die dabei entstehenden Arbeiten können eine breite Vielfalt von Medien umfassen: Fotografie, Sound, Installation, Text, Malerei, Skulptur, sie können aber auch als Ausstellungskonzept, Essay oder wissenschaftliche Arbeit Form annehmen.

In den letzten Jahren hat Sammy Baloji immer wieder Museumssammlungen auf die darin verborgenen Geschichten befragt. Untersucht man die Materialität und Handelswege von Objekten, können scheinbar gut bekannte Artefakte komplexe, oft weit verflochtene Lebensgeschichten preisgeben, die Lokales und Globales, Kunst und Wirtschaft, historische Gewalt und die Forderung nach Gerechtigkeit miteinander verbinden.

Welche Rolle kann künstlerisches Schaffen beim Freilegen dieser Geschichten spielen? Wie können die Eigenschaften bestimmter Materialien dazu beitragen, deren Verbindungen mit anderen Stoffen, Akteuren und Vorgängen aufzudecken? Methodisch von unserer Ausstellung und dem gleichnamigen Buch Hunting & Collecting (2015, Mu.ZEE, Ostende (BE), Buch 2016) ausgehend, wollen wir die Teilnehmenden in ihrem jeweiligen Forschungsvorhaben begleiten.

 
Sammy Baloji wurde 1978 geboren und ist in Lubumbashi (CD) aufgewachsen, einem Zentrum der Rohstoffgewinnung und ihrer kolonialen, postkolonialen und zeitgenössischen Verwicklungen. In seinen Fotografien und Installationen lässt er Realität und Repräsentation aufeinanderprallen, um gegenwärtige und vergangene Spannungen zum Vorschein zu bringen. Er durchforstet Archive, sucht in Architektur und Landschaft nach Spuren der Sozialgeschichte und klopft den Körper auf Erinnerungsspuren und Zeugnisse der Machtausübung ab. Er ist Mitbegründer der Picha Encounters, der Biennale in Lubumbashi.

Einzelausstellungen
2020 Smithsonian National Museum of African Art, Washington, D.C. Sammy Baloji, Lunds konsthall, Lund (SE). 2019 Congos, agments d’une histoire, Le Point du Jour/Centre d’Art Editeur, Cherbourg-en-Cotentin (FR). Extractive Landscapes, Stadgalerie Museumspavillon, Salzburg (AT). 2018 A blueprint for toads and snakes, Framer Framed, Amsterdam. 2016–2018 Sammy Baloji & Filip de Boeck – Urban Now: City Life in Congo, WIELS, Contemporary Art Center, Brüssel; Open Society Foundation, New York, NY (US); The Power Plant, Toronto (CA); Galerias Municipais/EGEAC, Lissabon. 2014 Hunting and Collecting: Sammy Baloji, Mu.Zee, Ostende (BE).

Gruppenausstellungen
2020 Belgian Art Prize 2020, BOZAR, Brüssel. Biennale of Sydney, Sydney (AU). 2019 FIKTION KONGO – Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart, Museum Rietberg, Zürich (CH). …And Other such Stories (mit Filip De Boeck), Chicago Architecture Biennial, Chicago, IL (US). Africa State of Mind, Museum of the African Diaspora, San Francisco, CA (US). Affective Utopia, DIST, Paris. 2018 Congo Stars, Kunsthaus Graz, Graz (AT). 2017 documenta 14, Athen & Kassel (DE). 2016 Why not ask again, 11. Shanghai Biennale, Shanghai (CN). 2015/16 La vie moderne, 13. Biennale de Lyon, Lyon (FR). 2015–17 Senses of time: video and film-based works of Africa, Smithsonian National Museum of African Art, Washington D.C.; LACMA, Los Angeles (CA). 2015 All the world’s futures, 56. Biennale di Venezia, Venedig (IT).

Die Autorin und Kuratorin Lotte Arndt (Paris) begleitet die Arbeiten von KünstlerInnen, die sich kritisch mit der postkolonialen Gegenwart und blinden Flecken der Moderne auseinandersetzen und organisiert Kulturveranstaltungen, Filmvorführungen und Diskussionen. Sie co-kuratierte Candice Lin: A Hard White Body (2017, mit Lucas Morin im Bétonsalon, Paris, und 2018 im Portikus, Frankfurt/Main (DE) mit Philippe Pirotte); Tampered Emotions. Lust for Dust, Triangle France ( Juni 2018); One Sentence Exhibition, Kadist (August 2018); sowie das Forschungsprogramm The Vacation of the Museum. Decolonize Ethnographic Collections with Cinema (2016– 2018). Ihre Dissertation untersucht postkoloniale Aushandlungsprozesse anhand von Pariser Kulturmagazinen mit Afrikabezug (2013). Sie ist Mitglied der französischen KünstlerInnen- und AutorInnengruppe Ruser l’image und der Forschungsgruppe Global Art Prospective (INHA Paris), und publiziert über künstlerische Strategien zur Aushebelung eurozentrischer Narrative und Institutionen.
Portraitfotos Sammy Baloji and Lotte Arndt
Portraitfoto Baloji: Dieter Tielemans
Portraitfoto Arndt: private