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Emeka Okereke

Eine Leere erforschen. Über Zwischenräume und Differenzen
19. Juli 2018 / 19 Uhr CEST

Fotoarbeit von Emeka Okereke
The Fire Assembly, aus der Serie: Exploring a Void, 2015


Emeka Okereke spricht über Grenzen und die ihnen innewohnenden Zwischenräume. Dabei geht er von persönlichen, seit über einem Jahrzehnt gesammelten Erfahrungen in der Auslotung von Grenzen aus und greift auf eigene Werke und die Arbeit am Invisible Borders Trans-African Project zurück. Welche Rolle spielt der Körper, wenn man Raum- und Zeitbegriffe auslotet oder vielmehr sprengt oder sich mit aufgezwungenen Kartografien beschäftigt? Okereke stellt den Körper als von Intuition, Erinnerung, Geschichte, Sprache, Aussehen und nicht zuletzt Gewalt gezeichneten Träger sinnvoller Agitation oder aktiven Denkens infrage. Unter Bezug auf so faszinierende Denker wie Frantz Fanon, T.J. Demos, Achille Mbembe, bell hooks, Walter D. Mignolo, Édouard Glissant, Homi K. Bhabha, John Berger und Chinua Achebe erörtert er ferner, inwiefern sich dieser „Zwischenraum“ als Schauplatz einer möglichen Erkundung und Förderung neuer, auf „epistemischem Ungehorsam“ und „dekolonialen Optionen“ gründenden Wissensformen, Denklogiken und Seinsweisen eignet. Ziel ist, in einer Welt zunehmender Nationalismen und Populismen, die allerorten die Befestigung von Grenzen ankurbeln und das Fluide menschlicher Verhältnisse bedrohen, das Gespräch über Differenzen in Gang zu halten.
Emeka Okereke, geboren 1980, ist ein nigerianischer Bildkünstler und Autor, der zwischen Lagos und Berlin lebt und arbeitet. In Berührung mit Fotografie kam er 2001. Er war Mitglied des bekannten nigerianischen Fotokollektivs Depth of Field (DOF) und hat einen Bachelor/Masterabschluss von der École nationale supérieure de beaux-arts de Paris. Zur Zeit oszilliert sein Werk zwischen mehreren Medien. Er arbeitet vornehmlich mit Fotografie, aber auch dem zeitgebundenen Medium Video, Poesie und performativen Interventionen an seinem zentralen Thema „Grenzen“. Seine Arbeiten setzen sich mit Fragen des Austausches und der Koexistenz im Kontext verschiedener soziokultureller Verbindungen auseineander. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter von Invisible Borders: The Trans-African Project. 2003 erhielt er den Prix Afrique en Création der AFAA auf den 5e Rencontres de Bamako, der größten afrikanischen Fotografiebiennale. Auf der 56. Biennale di Venezia waren seine Arbeiten im Rahmen der von ihm kuratierten Invisible-Borders-Installation A Trans-African Worldspace zu sehen. Emeka Okereke war als Gastdozent in verschiedenen Kunst- und Lehreinrichtungen tätig, zuletzt am MFA-Programm für Fotografie an der Hartford University in Connecticut, CT (US).

Ausstellungen
2017 A Trans-African World Space, Centre Georges Pompidou, Paris. A Trans-African Worldspace, Amsterdam Photography Museum (FOAM), Amsterdam. History ASAP, Kunstraum, Düsseldorf (DE). Collective Thinking, For Freedom, Aperture Foundation Gallery, New York, NY (US). 2016 No Borders, Gallery Dominique Fiat, Paris. Unseen Art Photo Fair, mit dem Invisible Borders Trans-African Project, Amsterdam. 2015 All the Worlds Futures, 56. Biennale di Venezia, Venedig (IT). 2012 New Museum of New York, mit Invisible Borders Trans-African Project, New York, NY. 2011 ATOPIA – Art and City in 21st Century, CCCB, Barcelona (ES).

Publikationen
Emeka Okereke: As We Recede, Musee Elysee Lausanne, Editions Photosynthèses, Arles, 2017.
Sean O’Toole: „Open Roads & Invisible Borders“, in: Aperture Magazine 222, Spring 2016.
Emeka Okereke: „Transcending Africa“ in: The Ungovernables, Ausst.-Kat., The New Museum, New York, 2012.
Emeka Okereke: Unspoken Hero, Afriphoto/Filigranes Édition, Paris 2007.

www.emekaokereke.com
www.borderbeing.com

 
Porträtfoto von Emeka Okereke
Porträtfoto: Ayotola