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Die Spur der Zeit Teil I

Zweiteilige Ausstellung mit den Co-Lehrenden der Internationalen Sommerakademie
1.–17. August 2019 / 19–20 Uhr CEST

Periscope
Foto: periscope


In der diesjährigen Ausstellung im periscope Projektraum sind Positionen versammelt, die sich mit Möglichkeiten und Strategien beschäftigen, Zeit darzustellen. Seien es versteckte Spuren der Zeitmessung, die fast unbemerkt bleiben, sei es die Visualisierung zeitlicher Abläufe und Mechanismen oder die Verbildlichung einer verblassenden Erinnerung als Versuch, dem Vergehen der Zeit entgegenzuwirken.

Die Künstlerin Elina Saalfeld etwa besuchte ihre Großmutter, die pflegebedürftig geworden war. Der zweite Stock des Hauses wurde daher nicht mehr oft benutzt. Das Inventar schien dort wie eingefroren zu sein. Um die vergangene Zeit zu messen, strich sie nachts die Rückseiten der an der Wand befestigten Bilder mit einer Lösung an, die für die Cyanotypie, ein altes Druckverfahren, verwendet wird und hängte sie wieder an ihren Platz. Der Lichteinfall hinter einem Bild ist sehr gering, doch vorhanden. Wieviel Zeit vergangen ist, sieht man jedoch erst, wenn man die Bilder von der Wand nimmt und der chemische Prozess sichtbar wird.

Gleb Amankulov hingegen malte einen Monat lang täglich ein Bild. Er entschied sich, nur die einfachsten Materialien wie Kalk und Wasser auf dem immer gleichen Sandpapier zu verwenden und nie mehr als zwei Stunden daran zu arbeiten. Entstanden war dieses Konzept als Auflehnung gegen das Kunstausbildungssystem im postsowjetischen Belarus, das ihn zu zwei Jahren Arbeit als Lehrer verpflichtet hatte. So entstand eine Art Kalender, der jeden Tag dokumentiert – mit den gleichen Utensilien geschaffen und doch unterschiedlich.

Diese beiden Positionen werden neben weiteren in der Ausstellung zu sehen sein.

Kuratiert von Simone Rudolph

Mit Gleb Amankulov, Sherine Anis, Ida Lennartsson und Lisa Wieder.